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Ein inszenierter Skandal

Bernd Tauber gastiert mit »Nipple Jesus« in der Galerie Abtart in Stuttgart-Möhringen

Stuttgart-Möhringen. Ein Tabubruch kann einen hübschen Skandal zur Folge haben, ein hübscher Skandal sorgt für Publicity, und Publicity wirkt sich äußerst positiv auf den Marktwert aus – und eine solche Kampagne kann man sogar planen und steuern. Der britische Erfolgsautor Nick Hornby erzählt in seiner Kurzgeschichte »Nipple Jesus« von einem fiktiven Fall – der stark an die Realität erinnert – und der Schauspieler Bernd Tauber hat diese Story zu einem dramatischen Monolog verarbeitet. Das Ein-Personen-Stück, ursprünglich eine Produktion des Zimmertheaters Rottweil, ist am Freitag, 7. Juni, um 20 Uhr in der Galerie Abtart in Stuttgart-Möhringen zu sehen. Die aktuelle Ausstellung »Resonanzen« bietet das Bühnenbild dazu.

Nick Hornby hat ein Gespür für alles Absurde, was Menschen sich ausdenken und erleben können. Wenn er den prolligen Türsteher Dave zur Aufsichtsperson in einem Museum befördert, hat das allerhand komische Verwicklungen zur Folge. Denn der kommt ziemlich ins Schleudern, als er das Bild, das er bewachen soll, zum ersten Mal sieht. Und so sinniert er flapsig-lakonisch über Kunst, Künstler, Ausstellungsbesucher. Bernd Tauber spielt mit raubeinigem Charme, zeichnet die Entwicklung des Anti-Helden Dave mit wenigen, dafür umso effektvolleren Mitteln nach: von der anfänglichen Ignoranz gegenüber jeglicher Kunst über ein Stadium der Verunsicherung und des Nachdenkens hin zu einer Art widerwilliger Loyalität. Und am Schluss wartet doch wieder eine Enttäuschung…